Mai-Inken Knackfuß: Akteure der Energiewende zusammenbringen
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Mai-Inken Knackfuß: Akteure der Energiewende zusammenbringen

Am 4. Juni 2025 findet in Neumünster zum vierten Mal die Konferenz Industry meets Renewables statt.
26.05.2025von Sarah Schulz

Mit dem Event richten sich die Veranstalter Watt 2.0, die IHK Schleswig-Holstein sowie die Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft SH bundesweit an die Industrie, die produzierenden Wirtschaftsunternehmen und das Handwerk. Was die Teilnehmenden in diesem Jahr erwartet, verrät Mai-Inken Knackfuß, Geschäftsführerin von Watt 2.0, dem Branchenverband Erneuerbare Energien, im Interview.

Wie die Transformation zur klimaneutralen und wirtschaftlichen Produktion erfolgreich umgesetzt werden kann, darum wird es auf der Veranstaltung Industry meets Renewables (IMR) gehen. Durch die Vernetzung der Branchen miteinander und die Vorstellung von Best-Practices sollen die Unternehmen voneinander lernen können und die Vorteile einer unabhängigen Energieversorgung in der Praxis unterstrichen werden.

HC: Was ist die grundlegende Idee von Industry meets Renewables?

Mai-Inken Knackfuß: Für die Energiewende und die Dekarbonisierung der Energieversorgung in den Unternehmen brauchen wir viele unterschiedliche Akteure mit ihren jeweiligen Kernkompetenzen. Vor allem aber müssen wir die Akteure zusammenbringen, damit sie voneinander lernen und zusammenwirken. Welche Lösungen werden für welche Bereiche benötigt, welche Energien zu welchem Zeitpunkt? Wie können Wirtschaft und Industrie aktiv unterstützt werden, um diese Prozesse zu gestalten? All diese Antworten lassen sich nur im Diskurs finden. Auch in diesem Jahr werden wir Vertreter aus der Politik und von Wirtschaftsverbänden bei der Konferenz einbinden, um in den konstruktiven Austausch zu gehen.

Mai-Inken Knackfuß ist Geschäftsführerin von Watt 2.0, einem der Veranstalter der Konferenz Industry meets Renewables.

Mai-Inken Knackfuß ist Geschäftsführerin von Watt 2.0, einem der Veranstalter der Konferenz Industry meets Renewables.

HC: Mit was werden Sie sich dieses Jahr vor Ort schwerpunktmäßig beschäftigen?

Mai-Inken Knackfuß: Die IMR 2025 deckt Themen wie Versorgungssicherheit, Dekarbonisierung, neue Energiewelten und nachhaltiges Wirtschaften ab. Besonders wichtig sind praxisnahe Berichte aus Unternehmen, die sich bereits in der Umsetzung befinden. So sprechen beispielsweise Vertreter und Vertreterinnen der Brüninghoff Group, der Krones AG und der Oxytec GmbH über Erfahrungen und Lösungen, wie die Transformation mit all ihren Herausforderungen ganz konkret gemeistert und ihr Innovationspotenzial gehoben werden kann. Denn klar ist: Der Umstieg auf Erneuerbare ist nicht nur eine Pflicht, er ist auch die Chance, Synergien zu nutzen und damit effizienter und kostengünstiger zu werden. Das Rüstzeug dafür gibt es auf der IMR.

HC: Der Wunsch nach Dekarbonisierung ist real – die Bedenken sind es aber auch. Wie wollen Sie hierauf eingehen?

Mai-Inken Knackfuß: Es steht außer Frage, ob ausreichend erneuerbare Energien zur Verfügung stehen, um den Wirtschaftsstandort komplett zu dekarbonisieren. Es gilt vielmehr, die Verfügbarkeit von Wind- und Solarenergie sowie ergänzend flexible Biokraftwerke, elektrische Speicher und auch grünen Wasserstoff intelligent in die Versorgungskonzepte zu integrieren und mit Energiemanagementsystemen zu kombinieren. Wir zeigen während der Industry meets Renewables, was möglich ist. Alle Vorträge, die wir aus den Unternehmen im Rahmen der Konferenz realisieren, basieren darauf, dass eine Umstellung auf die Erneuerbaren erfolgt. Fossile Energieanlagen werden durch effiziente Steuerungsmechanismen, dezentrale Erneuerbare und Speichermöglichkeiten abgelöst.

Unternehmen sind auf der einen Seite dazu verpflichtet, sich mit Nachhaltigkeitskonzepten auseinanderzusetzen, auf der anderen Seite wollen viele nachhaltiger wirtschaften und die Energieversorgung langfristig sichern. Wir zeigen auf, welche Prozesse in den Unternehmen angegangen und umgesetzt worden sind, zum Beispiel durch die Encentive GmbH (Energiemanagement), Krones AG (Substitution Gas) und die Oxytec GmbH (Abluftreinigung). Zudem behandeln der VDE Grünstrom-Zertifizierung, KGAL und Get H2 die grüne Wasserstoffwirtschaft und Tennet TSO die Aufgabenstellungen im Stromnetz.

In diesem Jahr findet die Veranstaltung bereits zum vierten Mal statt.

In diesem Jahr findet die Veranstaltung bereits zum vierten Mal statt.

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Gerade in Zeiten regulatorischer Veränderungen ist dieser enge Austausch von unschätzbarem Wert.

HC: Die Industrie kämpft aktuell mit einer schlechten Auftrags- und gesamtwirtschaftlichen Lage. Wieso sollten sich Unternehmen dennoch über Erneuerbare Energien informieren und solche Praxistipps berücksichtigen?

Mai-Inken Knackfuß: Rohstoff- oder Energielieferungen sind essentiell für die Produktion. Wenn Unternehmen erkennen, welche Leistungsfähigkeit und Sicherheit die Versorgung mit den dezentralen Erneuerbaren bietet, wird eine wesentliche Herausforderung in der Wirtschaft und Industrie beseitigt. Energie ist die Grundlage fürs Wirtschaften, und wenn Unternehmen Energie verlässlich und kostensicher für die individuellen Anforderungen einplanen können, bedeutet dies einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil.

HC: Und auf was freuen Sie sich dieses Jahr persönlich?

Mai-Inken Knackfuß: Ich freue mich auf die große Vielfalt des Programms, das die Praxiserfahrungen und Maßnahmen in den Betrieben in den Fokus stellt. Zudem zeigen wir im Zusammenschluss mit den Teilnehmern aus Wirtschaftsverbänden wie dem Unternehmerverband, der Marktoffensive Erneuerbare Energien, dem Bundesverband Mittelstand und dem Verband der deutschen Unternehmerinnen, dass das gemeinsame Wirken hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft von einer breiten Unternehmerschaft getragen wird.

Der gemeinsame und konstruktive Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ist wichtig, um zu erkennen, wozu wir gemeinsam fähig sind, wenn wir zusammenarbeiten.

Netzwerkeffekte sind essenziell für eine erfolgreiche Energiewende. Kein Unternehmen kann den Wandel allein bewältigen. Die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Energiebranche führt dazu, dass Wissen schneller geteilt und Lösungen effektiver entwickelt werden. Die IMR bietet eine Plattform, auf der Unternehmen voneinander lernen können – sei es durch Best Practices, strategische Kooperationen oder neue Geschäftsmodelle. Gerade in Zeiten regulatorischer Veränderungen ist dieser enge Austausch von unschätzbarem Wert.

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