
Die dritte Betriebsversammlung 2025 bei Ineos in Köln beleuchtet schwierige Marktbedingungen, Standortinitiativen, Sicherheitsfortschritte und Tarifforderungen.
Die wirtschaftliche Situation der chemischen Industrie bleibt angespannt. Am Ineos-Standort Köln wirken sich laut Unternehmensführung insbesondere hohe Energiekosten, CO₂-Abgaben sowie eine schwache Nachfrage infolge preisgünstiger Konkurrenz aus dem Fernen Osten aus.
Auf der dritten Betriebsversammlung am 25. November 2025 gaben Betriebsratsvorsitzender Marco Hucklenbroich und Arbeitsdirektor sowie kaufmännischer Geschäftsführer Dr. Patrick Giefers einen Überblick über die aktuelle Lage. Anwesend war zudem Natalie Mühlenfeld, seit 17. September 2025 neue IG-BCE-Bezirksleiterin für Köln-Bonn.
Die Auslastung der Anlagen in Köln befindet sich laut Angaben des Unternehmens auf einem historisch niedrigen Niveau. Nach aktuellem Stand können Auszubildende im Frühjahr 2026 nicht übernommen werden. Hucklenbroich und Dr. Giefers betonen: „Aufgrund der bis Ende 2027 geltenden Zukunftsvereinbarung sind betriebsbedingte Kündigungen bei uns am Standort ausgeschlossen. Reduzierungen in der Personalstärke erfolgen sozialverträglich über unsere etablierten Frühruhestandsregelungen und das Aussetzen von Nachbesetzungen.“
Um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, wurde das Standortprogramm „Project Century“ gestartet. Es soll dazu beitragen, dass der Standort wieder in den Gewinnbereich kommt und selbst in konjunkturell schwachen Zeiten positiven Cashflow erzielt.
Das Unternehmen führt intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und Medien, um auf die kritische Wettbewerbssituation der Branche aufmerksam zu machen. Hucklenbroich und Dr. Giefers erklären: „Die Zusammenhänge sind komplex und erklärungsbedürftig, weshalb dieser Dialog für uns sehr wichtig ist. Mit dieser Aufklärungsarbeit erreichen wir hoffentlich bald, dass die Politik rasch Maßnahmen für deutlich verbesserte wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen einleitet.“
Positiv hebt das Unternehmen hervor, dass die Zahl der Unfallereignisse im Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken ist und sich weniger Menschen verletzten. Zudem wurde bisher kein Umweltereignis verzeichnet.
Mit einem überarbeiteten Sicherheitsleitbild soll das Bewusstsein für sicheres Verhalten weiter gestärkt werden. Oliver Krause, Leiter Sicherheit, Qualitäts- und Risikomanagement, erläutert: „Analysen haben ergeben, dass unser Leitbild stimmt, es jedoch einiger Anpassungen und Nachjustierungen bedarf.“ Das neue Motto „Wir.Gemeinsam.Sicher.“ soll den Teamgedanken stärker hervorheben.
In ihrem Wortbeitrag stellte Natalie Mühlenfeld die Forderungsempfehlungen der IG BCE für die Tarifrunde Chemie 2026 vor. Im Mittelpunkt stehen Forderungen zur Erhöhung der Einkommen für Tarifbeschäftigte und Auszubildende sowie zur Sicherung der Beschäftigung.
Zum Abschluss wies Hucklenbroich auf die kommenden Betriebsratswahlen am 3. und 4. März 2026 hin. „Alle interessierten Kolleginnen und Kollegen sind herzlich eingeladen, sich im Zeitraum vom 15. Dezember 2025 bis 9. Januar 2026 für eine Kandidatur einzutragen.“

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