Die Röchling-Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 2.592 Millionen Euro – ein Rückgang von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich dafür waren in erster Linie rückläufige Rohmaterialpreise. Trotz der Herausforderungen zeigt sich das Unternehmen insgesamt stabil.
„Die Strategie der Diversifikation sowie die dezentrale Organisation unserer Aktivitäten stärken das Geschäft und geben Rückhalt“, erklärte Raphael Wolfram, Sprecher des Vorstands der Röchling-Gruppe. Die drei Unternehmensbereiche – Automotive, Industrial und Medical – entwickelten sich dabei unterschiedlich.
Mit einem Umsatz von 1.241 Millionen Euro verfehlte Röchling Automotive das Vorjahresniveau nur leicht (–1,6 Prozent). Die Division setzte ihren eingeschlagenen Turnaround fort und investierte gezielt in nachhaltige Mobilitätslösungen. Die Konsolidierung deutscher Standorte, darunter die Schließung der Werke in Wackersdorf und Mainburg, wurde konsequent umgesetzt.
„Wir haben unsere strategische Ausrichtung konsequent fortgeführt und uns in einem wandelnden Markt behauptet“, sagte Martin Schüler, seit Februar 2025 CEO von Röchling Automotive. Im Fokus stehen die Stärkung der Entwicklungskompetenz, engere Kundenbeziehungen und eine effizientere Auslastung der Kapazitäten. Für das laufende Jahr plant das Unternehmen zudem die Schließung des Werks in Chengdu, China.
Röchling Industrial erreichte mit 1.123 Millionen Euro Umsatz trotz eines Rückgangs um 6,9 Prozent eine starke Performance. Der Rückgang war überwiegend preisbedingt. Wachstumstreiber war erneut die Produktlinie Composites, die von Trends wie Energiewende und ÖPNV-Ausbau profitiert.
„Den Herausforderungen konnten wir mit einem aktiven Kostenmanagement und einer sehr guten Auftragslage in der Produktlinie Composites erfolgreich entgegenwirken”, erklärte Franz Lübbers, CEO von Röchling Industrial. Investitionen flossen unter anderem in ein neues Engineering Center in Deutschland, den Standortausbau in Frankreich und die Expansion in China. Die Nachhaltigkeitsstrategie wird mit dem Ausbau des Röchling Sustainability Center in Geeste-Dalum weiterverfolgt.
Nach einem starken Jahresauftakt verzeichnete Röchling Medical im zweiten Halbjahr 2024 einen deutlichen Umsatzrückgang auf 231 Millionen Euro (–11,1 Prozent). Hauptursache war der anhaltende Abbau von Lagerbeständen in der Medizintechnik- und Pharmaindustrie nach der Pandemie.
„Der Umsatzrückgang ist weitestgehend auf ungünstige Marktentwicklungen zurückzuführen“, sagte Dr. Daniel Bühler, CEO von Röchling Medical. Der Unternehmensbereich reagierte mit einem Sparprogramm und richtet sich strategisch auf eine integrierte Struktur mit sechs Standorten aus.
Regional entwickelte sich das Geschäft unterschiedlich: Während in Europa und Asien rückläufige Umsätze verzeichnet wurden, stieg das Volumen in den Amerikas um 3,2 Prozent auf 642 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeitenden sank 2024 um 307 auf 11.681 – hauptsächlich bedingt durch Standortkonsolidierungen im Automotive-Bereich.
Im ersten Quartal 2025 erwirtschaftete die Gruppe 662 Millionen Euro Umsatz. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und hoher Rohstoffpreise rechnet die Röchling-Gruppe für das Gesamtjahr mit einem stabilen Umsatzniveau. „Wir sehen uns für die Zukunft weiterhin gut aufgestellt und sind solide finanziert“, betonte CFO Evelyn Thome.
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