Hornberg, Allmannsweier, Drochtersen – Großstadt klingt anders. Viele Hidden Champions sitzen genau hier, auf dem Land. Wie locken sie Fachkräfte an ihren Standort?
„Mama, wo bist du denn hier gelandet?“ Der 19-jährige Sohn von Silke Keßner war sprachlos, als er sie zum ersten Mal in ihrer neuen Heimat besuchte. „Ich wohne in einem kleinen Häuschen, direkt am Waldrand. Hier höre ich nur Natur und Stille“, schwärmt die 48-Jährige und weiß: „Ich bin genau am richtigen Fleck.“
Den richtigen Fleck hat Silke Keßner in Schramberg gefunden, einem rund 21.000 Einwohner zählenden Ort, keine 20 Minuten von ihrem neuen Arbeitsplatz entfernt. Seit Oktober 2024 arbeitet sie als Head of Organization Development bei der Duravit AG, einem der international führenden Hersteller von Designbädern, in Hornberg. „Ich habe einen wunderschönen Arbeitsweg. Und das Beste: Es gibt auf der ganzen Autofahrt so gut wie keine Ampel. Stau kennt man hier nicht.“
Silke Keßner fühlt sich wohl – bei Duravit und im Schwarzwald.
Silke Keßner strahlt – denn sie kennt es ganz anders. Ihr bisheriges Berufsleben hat die gebürtige Sindelfingerin im Ballungszentrum Stuttgart verbracht, pendelte mal zu Mercedes nach Untertürkheim, mal zur Foerster Holding nach Reutlingen. „Jeden Tag über das Kreuz Stuttgart oder das Autobahndreieck Leonberg. Jahrzehntelang habe ich auf dem Weg zur Arbeit im Stau gestanden – immer. Da bleibt so viel Lebenszeit auf der Strecke.“
Als sie sich nach einem neuen Job umsah, entschied sie sich deshalb ganz bewusst gegen die Großstadt. „Ich hatte auch Vorstellungsgespräche in München, aber bei Duravit passte beides: Job und Gegend.“ Als „alter Schwarzwaldfan“ hat sie nun Premiumwanderwege direkt vor der Haustür und mit Duravit ein Unternehmen, das für sie die perfekte Größe hat. „Es ist ein internationales Unternehmen in Familienhand. Ich habe hier einen großen Gestaltungsspielraum, aber auch ein gutes Fundament und kurze Entscheidungswege. Das hat mich gereizt.“
Eine interessante Arbeit in einer Umgebung mit hohem Freizeitwert – mit diesem Doppelargument will Duravit auch weitere Fachkräfte nach Hornberg locken. „Wir bewerben nicht nur die Position oder das Unternehmen, sondern immer das Gesamtpaket: einen spannenden Job bei einem international erfolgreichen Unternehmen und eine Region, die mehr kann, als viele auf den ersten Blick erwarten“, sagt Oliver Schuster, Head of HR.
Viele kennen die Marke Duravit – aber Hornberg als Standort ist für viele erstmal ein weißer Fleck auf der Landkarte.
Denn – daraus macht er keinen Hehl – es sei eine Herausforderung, Mitarbeitende für den Stammsitz auf dem Land zu finden. „Viele kennen die Marke Duravit – aber Hornberg als Standort ist für viele erstmal ein weißer Fleck auf der Landkarte. Als international tätiges Unternehmen stehen wir im Wettbewerb mit Firmen in Großstädten, die auf den ersten Blick attraktiver wirken. Gerade für Menschen, die nicht aus der Region kommen, scheint der Schritt in den Schwarzwald eine Hürde zu sein. Doch wer ihn wagt, entdeckt schnell: Hier trifft Lebensqualität auf spannende berufliche Perspektiven. Wir setzen deshalb bewusst darauf, unsere Standortvorteile sichtbar zu machen – sei es durch flexible Arbeitsmodelle, Unterstützung beim Ankommen oder durch echte Perspektiven innerhalb eines weltweit agierenden Unternehmens.“
Um schnell Anschluss zu finden, biete Duravit richtig viel, findet Silke Keßner. „Da ist für jeden etwas dabei. Ich überlege, das nächste Mal mit bouldern zu gehen, auch wenn ich mich da bestimmt blamiere. Es gibt mehrere Sportgruppen und immer wieder Events. Gerade wurde ein Tischtennisturnier angesetzt. Im Sommer wird es eine Beach-Location auf dem Firmengelände geben, wo man sich nach der Arbeit treffen kann, um gemeinsam zu grillen.“
Auch in der Kleinstadt selbst werde viel geboten. „Ich habe hier alles, was ich brauche. Menschenmassen hatte ich genug, aber wer das Großstadtfeeling vermisst, kann nach Offenburg oder Freiburg fahren. Die Duravit ist sogar in Laufweite des Bahnhofs und verkehrstechnisch damit gut angebunden.“
Anders als für Silke Keßner war das Landleben für Franz Brücklmayr keine neue Erfahrung, als im Frühjahr 2025 von München in den knapp 1.600-Seelen-Ort Allmannsweier zog. Dort arbeitet der 28-Jährige bei der Herrenknecht AG als Projektingenieur im Fieldservice für Traffic Tunneling. „Was mich am meisten überzeugt hat, war natürlich Herrenknecht selbst: ein weltweit führendes, innovatives Unternehmen mit spannenden Projekten, das in Deutschland einzigartig ist.“
Dass der Standort nicht in einer Großstadt liegt, sei für ihn kein Nachteil. „Im Gegenteil: Ich bin selbst auf dem Land aufgewachsen und weiß, welche Lebensqualität das mit sich bringt. Die Umgebung hier fühlt sich quasi fast wie ein Stück Heimat an. Außerdem bringt Herrenknecht eine starke internationale Komponente mit: Überall trifft man auf Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt, und das verleiht auch einem kleinen Ort wie Allmannsweier ein überraschend weltoffenes, internationales Flair.“
Franz Bücklmayr weiß die Lebensqualität auf dem Land zu schätzen.
Die Internationalität des Unternehmens und die Lebensqualität des Landlebens sollen weitere nationale und internationale Fachkräfte zu Herrenknecht nach Allmannsweier locken. Denn auch in dem Unternehmen, das als einziges weltweit Tunnelbohranlagen für alle Geologien und in allen Durchmessern liefert, stellt man fest, „dass die Arbeitsmärkte in ländlichen Regionen heute stärker umkämpft sind als noch vor einigen Jahren“, sagt Sprecherin Anja Heckendorf.
„Gleichzeitig erleben wir aber auch: Wer zu uns kommt, bleibt oft sehr lange. Mehr als die Hälfte der rund 2.500 Mitarbeitenden am Hauptstandort sind länger als zehn Jahre in Beschäftigung bei Herrenknecht. Von diesem Erfahrungsschatz profitiert das Unternehmen in allen Bereichen“, berichtet Anja Heckendorf. Durch regionale Kampagnen, wie „Maschine braucht Charakter“, habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren gezielt Fachkräfte angesprochen. „Hinzukommt ein TikTok-Kanal, der insbesondere die jüngere Zielgruppe anspricht. Herrenknecht ist der größte Ausbildungsbetrieb der Region mit rund 200 Auszubildenden. Das soll auch in Zukunft so bleiben.“
Franz Brücklmayr genießt es sehr, nach der Arbeit am Rhein joggen oder laufen zu gehen. „Es ist einfach schön, wenn einem dabei Feldhasen oder Rehe begegnen und man den Sonnenuntergang am Fluss erleben kann. Die unmittelbare Nähe zur Natur – allen voran die beeindruckende Schwarzwaldregion – ist für mich definitiv einer der Vorteile. Gleichzeitig sind Städte wie Straßburg und Freiburg nicht allzu weit entfernt, sodass man jederzeit auch städtisches Leben genießen kann. Am Ende ergibt sich daraus eine ideale Balance – das Leben auf dem Land ergänzt die Arbeit hier perfekt und schafft eine Mischung, die sowohl beruflich als auch privat überzeugt.“
Und was sagt der Sohn von Silke Keßner nun, nachdem seine Mutter bereits einige Monate auf dem Land „überlebt“ hat? „Der hat schon nach dem ersten Schock am Abend auf der Terrasse gesagt: ‚Meine Güte, ist das schön hier!‘ Und jetzt plant er, mit seiner Freundin hin und wieder ein Wochenende hier zu verbringen“, erzählt Silke Keßner lachend. Gelegenheit dazu wird er haben. „Ich kann mir gut vorstellen, hier ein eigenes Haus zu kaufen.“ Denn hier möchte Silke Keßner bleiben – in der Natur, an ihrem richtigen Fleck.
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