Gronauer Vliesstoff-Pionier Altex feiert 50 Jahre
Altex

Gronauer Vliesstoff-Pionier Altex feiert 50 Jahre

Von Christo bis Berlinale
28.10.2025von Hidden Champions Redaktion

Aus Gronau in die Welt: Altex feiert 50 Jahre Innovationskraft und Standort in Gronau. Was mit Aufbereitung und Handel begann, ist heute ein gefragter Lösungsanbieter und Entwicklungspartner für textile Recyclingkonzepte und technische Nadelvliese.

Die Wurzeln von Altex reichen bis ins Jahr 1936 zurück: Damals zog Bernhard Stienemann senior mit einem Wandergewerbeschein und einem Lastenfahrrad durchs Münsterland und handelte mit Altwaren, Metall, Fellen und anderen wiederverwertbaren Materialien. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten sein Sohn Günter und Enkel Bernhard junior die Verarbeitung textiler Rohstoffe zur industriellen Fertigung von Vliesstoffen aus. 1975 gründeten sie gemeinsam die Altex Gronauer Filz GmbH mit einem kleinen Team von zehn Mitarbeitenden.

Heute führen die Geschwister Dania und Nico Stienemann das Gronauer Unternehmen in dritter Generation – mit mehr als 100 Beschäftigten und einer Jahresproduktion von rund 28 Millionen m² Nadelvlies. Damit könnte man fast 4.000 Fußballfelder auslegen.

Unsichtbar, aber unverzichtbar

„Vliesstoffe sind überall dort, wo man sie nicht sieht, aber täglich spürt“, sagt Geschäftsführerin Dania Stienemann. „Die Anwendungsbereiche der Vliesprodukte sind breit gefächert und technologisch anspruchsvoll.“ In der Automobilindustrie dienen sie als Trägerstoffe für Innenverkleidungen, sorgen als Dämmungen für akustischen Komfort oder werden zu passgenauen Formteilen für Fahrzeuge verarbeitet. Ebenso wichtig ist ihre Funktion im Bauwesen etwa als robuste Geotextilien im Hoch- und Tiefbau oder als Basis für langlebige Dachbegrünungen. Das Spektrum reicht weiter von Industrie- und Hallenbau über akustische Designvliese für Einrichtungselemente, Filtermedien bis hin zur formgebenden Verstärkung im Möbelbau oder als hochwertige Teppichrücken.

Fokus auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Im Zentrum steht für Altex die Entwicklung von Konzepten, bei denen Reststoffe zu neuen Produkten werden: „Ressourcenschonung, Recycling und Kreislaufwirtschaft sind Teil unserer DNA und seit vielen Jahren gelebte Praxis“, betont Betriebsleiter Nico Stienemann. „Mit dieser Herangehensweise und unserer langjährigen Erfahrung setzen wir neue Maßstäbe in der Branche und leisten einen aktiven Beitrag zum ökologischen Wandel.“

Leuchtturmprojekte von Christo bis Berlinale

Ein besonderes Beispiel für die Innovationskraft von Altex ist die Zusammenarbeit mit dem Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude. Für deren Projekt „The Floating Piers“ lieferte das Unternehmen 2016 rund 70.000 m² technischen Vliesstoff. Nach dem Abbau der Installation wurden sowohl das berühmte gelbe Oberflächengewebe des Herstellers Setex als auch der eigene Vlies-Untergrund von der Altex Textil-Recycling GmbH recycelt und anschließend bei der Altex Gronauer Filz GmbH zu Nadelvlies verarbeitet. Dieser kam anschließend unter anderem im Garten- und Landschaftsbau, bei Dachbegrünungen und als Reitplatzbelag zum Einsatz. Mit seinen Vliesstoff-Komponenten war Altex zudem am vollständig recycelbaren „roten Teppich“ beteiligt, der auf der Berlinale 2025 für Aufsehen sorgte.

Ein Blick zurück, ein Schritt nach vorn

„Zum 50-jährigen Jubiläum blicken wir stolz in die Vergangenheit und optimistisch in die Zukunft“, sagt Bernhard Stienemann, Mitgründer und Visionär von Altex. Das Unternehmen investiert weiter in moderne Anlagen und digitale Prozesse, um seine führende Rolle im Bereich der Vliesstoffe und der Kreislaufwirtschaft weiter auszubauen.

„Unser Dank gilt vor allem unseren engagierten und langjährigen Mitarbeitenden, treuen Kunden und starken Partnern, die diesen Weg mit uns gehen und unsere Vision teilen. Dieses Jubiläum ist für uns ein Meilenstein und Ansporn zugleich“, ergänzt Dania Stienemann. „Wir bekennen uns ganz klar zum Standort Gronau und werden weiterhin mutig neue Pfade gehen, um zu zeigen, dass ökologische Verantwortung der Schlüssel für eine zukunftsfähige Industrie ist.“

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