Paul Horn GmbH: Technologie bleibt der Wachstumsmotor
Harald Klieber

Paul Horn GmbH: Technologie bleibt der Wachstumsmotor

Zwei Kilometer Hausmesse, pure Technologie & starke Zerspanungstechnik.
20.05.2025von Harald Klieber

Der Hidden Champion, spezialisiert auf Präzisionswerkzeuge, öffnete vom 14. bis 16. Mai 2025 wieder einmal seine Werkstore für die Horn Technologietage.

Zum nunmehr neunten Mal fanden die „Horn Technologietage“ statt. Auf dem zwei Kilometer langen Rundweg gab der Werkzeughersteller nicht nur tiefe Einblicke in die Produktion am Stammsitz Tübingen, stellte Produkt-Highlights vor und zeigte anhand von Live-Demonstrationen starke Zerspanungstechnik. Die CEO Markus Horn und Matthias Rommel erklärten auch, was die Branche derzeit bremst.

„Die anhaltende Konjunkturkrise trifft auch uns Werkzeughersteller hart. Vor allem in Deutschland. Die EU ist deutlich hinter dem Wachstum des Weltmarktes. In Deutschland befinden wir uns momentan im dritten Jahr der Rezession – nach wie vor mit deutlichem Umsatzrückgang in der Branche Präzisionswerkzeuge. Eine positive Prognose ist erst für 2026 in Sicht“, erklärte CEO Markus Horn während der Eröffnungs-Pressekonferenz die Auswirkungen der weiterhin fehlenden Kurskorrektur in der Wirtschaftspolitik. Größtes Manko sei die große Unsicherheit, die in der Industrie vorherrscht, ob die neue Regierung tatsächlich attraktivere Rahmenbedingungen für den Fertigungsstandort Deutschland definieren wird. Horn setzte 2024 weltweit mit 1.500 Mitarbeitenden rund 305 Millionen Euro um, in Deutschland mit 900 Mitarbeitenden rund 200 Millionen Euro.

Exzellent ausgestattete Ausbildungswerkstatt im Obergeschoss des Werk 1: Dort schult Horn derzeit in drei Lehrjahren insgesamt 65 Auszubildende.

Exzellent ausgestattete Ausbildungswerkstatt im Obergeschoss des Werk 1: Dort schult Horn derzeit in drei Lehrjahren insgesamt 65 Auszubildende.

Positive Prognosen für 2026 in Sicht

„Die Bremsklötze sind bekannt: viel zu viel Bürokratie, viel zu hohe Energiepreise und weiterhin große Handelsbarrieren. Deshalb bleibt das größte Problem die schlechte Planbarkeit – obwohl wir alles tun, um den ‚Wachstumsmotor‘ wieder zu beschleunigen. Die Industrie, davon bin ich überzeugt, kann den Wachstumsmotor am besten durch die Entwicklung neuer Technologien beschleunigen. Horn leistet da seinen Beitrag: als größter industrieller Arbeitgeber in Tübingen, mit mittlerweile über 25.000 Standardprodukten und weit über 200.000 individuellen Werkzeuglösungen. Dieses ganze Produktions- und Innovations-Know-how zeigen wir auf unseren Technologietagen“, betonte Markus Horn.

Alternative Werkstoffe: Aus dem Porsche-Museum ausgeliehen hatte Horn diesen 980 GT Rennwagen mit Kohlefaser-Monocoque.Harald Klieber

Alternative Werkstoffe: Aus dem Porsche-Museum ausgeliehen hatte Horn diesen 980 GT Rennwagen mit Kohlefaser-Monocoque.

Produktions-Know-how präsentiert

Über 3.000 Fachbesucherinnen und -besucher sowie 50 Partnerfirmen im Rahmen der Hausausstellung nutzten die drei Tage. Highend-Themen wie das Hochleistungs-Aluminiumfräsen, die prozesssichere Bearbeitung kleiner Bohrungen, das wirklich effiziente Einstechen-Abstechen-Formstechen oder auch das Drehfräsen langspanender Werkstoffe wurden nicht nur in Werk 1 und 2 mit 20 Demoteilen und den Maschinen von Mazak, Grob, Emag bis DMG Mori unter Span demonstriert, sondern auch in begleitenden Fachvorträgen bis zur nötigen Geometrie und Beschichtung der verwendeten Werkzeuge erklärt.

Weiteres beeindruckendes Exponat im Obergeschoss des Werk 2: Brennkammer der Ariane-4-Rakete.Harald Klieber

Weiteres beeindruckendes Exponat im Obergeschoss des Werk 2: Brennkammer der Ariane-4-Rakete.

Erfolgreiche Anomalie-Erkennung für Bohrer

Live-Demos gab es beispielsweise zum Thema KI und Prozessanalyse: Weitgehend abgeschlossen sei nun das TransKI-Projekt mit der TU Kaiserslautern, das mit KI die Standzeiten von Bohrern analysiert und dabei Anomalien erkennt und strukturiert. „So lässt sich sehr schnell entscheiden, ob ein Bohrer ein Bauteil oder ganze Aufträge noch abarbeiten kann, oder ob der Bohrer besser gewechselt werden sollte. Die Anomalie-Erkennung funktioniert sehr gut. So gut, dass wir nun neue Projekte mit Fräs- und Drehwerkzeugen weiterführen wollen“, erklärten die Projektpartner Horn-Entwicklungsleiter Dr.-Ing. Matthias Luik und Research Engineer M. Sc. Maximilian Berndt von der TU Kaiserslautern.

Sie möchten sich technologisch noch mehr in der Tiefe informieren und im Detail erfahren, welche Innovationen auf den Horn-Technologietagen vorgestellt wurden? Dann lesen Sie den Fachbeitrag unseres Schwestermagazins NCFertigung

Beteiligte Unternehmen

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