
Vetter mit Sitz in Ravensburg ist einer der weltweit führenden Pharmadienstleister für die Herstellung von injizierbaren Medikamenten. Eine nachhaltig positive Umsatzentwicklung und steigende Beschäftigtenzahl zeugen von der Erfolgsgeschichte. Damit diese weitergeht, wird gemeinsam mit den Mitarbeitenden sowie neuen Tools intensiv an der Strategie gearbeitet.
„Strategie-Entwicklung in unsicheren Zeiten“: So war der Masterclass-Vortrag von Kai Vogt auf dem Strategie-Gipfel der Familienunternehmen „MyWay“ Ende September in Berlin überschrieben. Wobei er direkt zu Beginn klarstellte: „Unsicherheit ist geschichtlich gesehen nichts Neues.“ Und doch müsse sich die Strategie eines Unternehmens angesichts der heutigen schnelllebigen Zeit mit all ihren Herausforderungen kontinuierlich weiterentwickeln: „Die Strategie muss fluider, vernetzter, intelligenter werden“, zeigte er sich überzeugt. Seit neun Jahren ist Kai Vogt bei Vetter tätig, verantwortet dort die Bereiche Corporate Development & Strategy, Legal & Compliance sowie Innovation Partner. „Aktuell ist unser neues Strategie-Programm in Entwicklung“, berichtete er. Der Prozess ist dabei ganzheitlicher denn je.
MyWay / Rolf SchultenKai Vogt referierte auf der "MyWay", dem Strategie-Gipfel der Familienunternehmen in Berlin.
1950 von Helmut Vetter als Apotheke gegründet, zählt der global agierende Pharmadienstleister Vetter in zweiter Generation heute Top-Pharma- und Biotechunternehmen zu seinen Kunden. 2024 erzielte das Familienunternehmen einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. „Wir sind in den letzten Jahren durchschnittlich stets rund zehn Prozent gewachsen und haben jährlich etwa 500 neue Mitarbeitende eingestellt“, untermauerte Kai Vogt die Erfolgsstory. Insgesamt werden aktuell rund 7.300 Mitarbeitende beschäftigt, circa 7.000 davon in Deutschland. Doch der Erfolg der Vergangenheit ist kein Garant für die Zukunft. „Wir unterziehen unser Unternehmen daher diversen Stresstests, um Risiken frühzeitig zu identifizieren, und spielen stärker als zuvor verschiedene Was-wäre-wenn-Szenarien durch – unterstützt durch KI.“ Die Standortentwicklung ist dabei ein wichtiges Thema. „Was bedeutet der Trend ‚local for local‘ für uns, wo wir doch zugelassene Medikamente bisher ausnahmslos in Deutschland produzieren?“, lautet eine der aktuell strategisch relevanten Fragen. Die Resilienz der Lieferketten, die digitale sowie nachhaltige Transformation und das Talent Management sind weitere wichtige Handlungsfelder, zu denen klare Arbeitspakete geschnürt und Aufgaben formuliert werden – immer vom Ziel aus denkend. „Beim Thema Recruiting beispielsweise sind wir bereits viel schneller geworden. Mitunter vergehen nur wenige Tage zwischen Bewerbungseingang und Gespräch.“
VetterSp(r)itzentechnologie: Vetter produziert zugelassene Medikamente bisher ausnahmslos in Deutschland.
Der neue Strategie-Prozess bei Vetter startete mit einer Kundenbefragung, die von einer externen Unternehmensberatung durchgeführt wurde. „Es ist gut, wenn die Karten gelegt sind“, argumentierte Kai Vogt. Im September wurden dann auf Ebene von Geschäftsführung, Beirat und Eigentümerfamilie Top-down die Leitplanken und übergeordneten Ziele definiert. Es folgen im Oktober zehn Vorbereitungs-Workshops mit allen Fachbereichen, die bereits vorab gebrieft worden sind. Bottom-up sollen hier deren Herausforderungen und Impulse sichtbar werden. Im nächsten Schritt nehmen die Senior Vice Presidents die Themen auf und bilden Cluster. Im Rahmen einer jährlichen Führungskräfteveranstaltung wird der Strategie-Prozess inklusive Feedback zu den bisherigen Themen vorgestellt, bevor 2026 interdisziplinäre Strategie-Workshops durchgeführt werden.
Strategie ist kein Eliteprojekt, sondern ein kollektiver Suchprozess, der von Dialog und echter Beteiligung lebt.
Kai Vogt strebt an, „das Denken frei werden zu lassen“. Out of the box und positiv querzudenken sei ausdrücklich erwünscht. „Strategie ist kein Eliteprojekt, sondern ein kollektiver Prozess, der von Dialog und echter Beteiligung lebt“, unterstrich der Senior Vice President. Er riet dem Auditorium in Berlin, den Mitarbeitenden zu vertrauen und die Schwarmintelligenz im Unternehmen zu nutzen. Bei Vetter werden etwa 250 Mitarbeitende aktiv am Strategie-Prozess beteiligt. Wir gehen darüber hinaus früh über verschiedenste Kanäle und Formate in die Kommunikation, um das gesamte Team abzuholen. Alle im Unternehmen müssen die Strategie und die Ziele kennen. Die Mitarbeitenden mitzunehmen und die Zukunftstalente einzubinden, halten wir für elementar“, betonte Kai Vogt.
VetterDas Headquarter von Vetter in Ravensburg.
„Zielklarheit, Flexibilität, Vertrauen und Zuversicht“ – das sind aus Sicht von Kai Vogt die wesentlichen Ingredienzen einer erfolgreichen Strategie. Als enorm bedeutsam erachtet er, dass Führungskräfte Zuversicht ausstrahlen. Flexibilität bedeute, einzelne Strategie-Bestandteile auch in kürzeren Intervallen und die Strategie generell differenziert zu betrachten, bei Bedarf einzugreifen und umzuplanen. Das setze ein Tracking der Strategie voraus. Vetter hat in Zusammenarbeit mit einem Stuttgarter Softwareentwickler eine mit KI angereicherte Tracking-App programmieren lassen. Diese misst in Echtzeit den Fortschritt aller Handlungsfelder und Arbeitspakete, verfolgt den Stand des Budgets und die Verfügbarkeit von Personalressourcen. Auch alle Strategie-Arbeitsstunden werden erfasst. Die gesamte Strategie sowie alle Reports werden abgebildet und Erfolge getrackt, auch monetär. Über ein Berechtigungskonzept haben alle Beteiligten stets auf die für sie relevanten Informationen Zugriff. „Wir nehmen auch das Tracking der Strategie sehr ernst“, schloss Kai Vogt seinen Vortrag.

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